John Mawurndjul: Mardayin at Mumeka 2016

Diese Arbeit von John behandelt eine bedeutende Zeremonie seiner Vorfahren väterlicherseits namens Mardayin, die geheim und heilig ist. Ein großer Teil der Bedeutung der Ikonographie in dem Gemälde ist nicht öffentlich und kann hier deshalb nicht im Detail erklärt werden.

Das Gemälde bezieht sich auf eine Stätte in Mumeka, einer Outstation auf dem Clan-Land des Künstlers in der Region des Mann River. Diese Stätte, an der die Mardayin-Zeremonie durchgeführt wird, liegt an einem großen Wasserloch und ist von Wasserlilien bedeckt. Sie liegt etwa 50 Kilometer südlich von Maningrida in Central North Arnhem Land.

Einige Bestandteile des Gemäldes stellen heilige Objekte aus der Mardayin-Zeremonie dar. Der öffentliche oder „offene“ Teil sind die verschiedenfarbigen Kreise, die in der Mitte der Rinde aufgereiht sind. Die drei Kreise auf der linken Seite dieser Reihe sind man-ngun, bestimmte grüne Pflanzen. Diese Pflanzen wachsen im Wasser dieses Wasserloches an der Stelle, wo sich die Mardayin-Stätte befindet. Es heißt, dass sie nachts in einer geheimnisvollen blauen Farbe leuchten. Der Kreis am rechten Ende der Reihe repräsentiert Kun-ronj, ein Dreaming-Wasserloch von sehr wichtiger Bedeutung für die Zeremonie.

Die Längslinien der Kreuzschraffur (rarrk), repräsentieren Bestandteile von Mustern aus der Körpermalerei, mit der kleine Jungen für die Zeremonie versehen werden.

Während des Gesprächs mit John über das Bild wurde deutlich, dass es schwierig ist, es in Teile zu gliedern, die jeweils eine spezielle Bedeutung haben. Das Gemälde als Ganzes ist die Mardayin-Zeremonie. Die Längslinien der Kreuzschraffur sind burrkno, der Körper der Zeremonie, aber auch der „Körper“ der Wasserpflanzen.