Details
- Nr.:RKS1319
- Medium:Natürliche Erdpigmente auf Larrakitj
- Größe: 211 cm
- Jahr:2016
- Region:Arnhem Land (East)
- Kunstzentrum:Buku-Larrŋgay Mulka
- Status:
Die heiligen Liedzyklen der Yolŋu sind Zeugnisse der ersten „Wolken“ am Horizont – den ersten Sichtungen von Segeln der Prauen [malaysische Segelboote] der Makassen. Der Schmerz, der mit der Zeit verbunden wird, in der die makassischen Seegurkenfischer mit Bulunu (dem Südostpassat der frühen Trockenzeit) nach Sulawesi zurückkehrten, ist verwandt mit dem Schmerz, den man beim Tod eines Clanangehörigen empfindet. Die Wiederkehr der Makassen mit den Luŋgurrma (den nördlichen Monsunwinden der nahenden Regenzeit) steht symbolisch für die Wiedergeburt der Seele nach einem angemessenen Begräbnisritual.
Einige Elemente der makassischen Sprache wurden ins Yolŋu-Vokabular übernommen, und in manchen Fällen gibt es einen gemeinsamen Stammbaum. Wahrscheinlich haben die Yolŋu das Seemannshandwerk von den Makassern gelernt, und bis vor einer Generation reisten Yolŋu entlang der Küste in Kanus, die mit Segeln im Stil der makassischen Prauen ausgestattet waren.
Gurrumuru ist ein weiteres Stammgebiet der Dhalwaŋu. Viele Mitglieder der Ŋarrkala-Gruppe aus Dhalwaŋu begaben sich im Zuge der großen Homeland-Bewegung der 70er Jahre mit dem großartigen Nyepayŋa (Yumutjins Vater) nach Gurrumuru. Ebenso wie Gängan liegt Gurrumuru an einem heiligen Gewässer, das nie versiegt. Der Gurrumuru River ist uralt, und das Ufer seiner Zuflüsse, die vom Ende der Arnhem Bay bis ins Watt reichen, ist von Mangroven in urzeitlichem Schlamm bewachsen, bevor sie weiter im Inland von Regenwaldflecken und dann lichtem Wald abgelöst werden, wo die Gemeindebewohner lebt.
Die makassischen Seegurkenfischer kamen jährlich den Fluss hinauf nach Gurrumuru und schlugen dort ihr Lager auf, um die Seegurken, die sie an den Ufern der Arnhem Bay gefischt hatten, für den Verkauf auf den asiatischen Märkten zu verarbeiten. Über Jahrhunderte hatten die Makassen durch ihre jährlichen freundschaftlichen Besuche Einfluss auf die Dynamik der Yolŋu-Kultur. Obwohl (laut den Erzählungen älterer Gesetzeshüter) die heiligen Clan-Designs oder miny’tji der Gebiete um Gurrumuru (versetzte Dreiecke, welche die Wolken am Horizont darstellen und mit dem Wechsel der Jahreszeiten die Rückkehr der makassischen Praue ankündigen) fast in Vergessenheit geraten waren, haben Yumitjin und Nawurapu als Älteste ihres Clans wiederbelebt, was davon noch übrig war, und haben andere Elemente aus dem Busch und aus der Gurrumuru-Mythologie eingearbeitet, die aus den Tänzen, den Liedern und den Erzählungen der Makassen herrührten, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts in diese Gegend kamen.
Im Jahre 2016 griff Nawurapu eine monochrome Version dieser dreieckigen Wolkendarstellungen (die von allen Yirritja-Clans geteilt werden und sich auf den Wasserkreislauf der Seelen bezieht, die sich vom Ozean erheben, um sich zu Wolken zu formen und dann als Regen wiedergeboren zu werden) auf und verzierte damit einen Mokuy (eine geschnitzte Geistskulptur). Er war auch der Erste, der das Muster auf Larrakitj (Gedenkpfählen) verwendete.
In anderem Kontext sprechen die Designs von gewaltigen Cumulonimbus-Gewitterwolken, die mit der Düsternis eines Sturms, dem strahlenden Gold der Sonnenstrahlen und einem tiefroten Sonnenuntergang verziert sind.
Larrakitj | Lorrkon | Tutini sind Skulpturen aus Holz, die sich unterschiedlichen Raumtemperaturen anpassen. Kleine Haarrisse sind bei diesen Arbeiten daher nichts Ungewöhnliches.Das Kunstwerk steht unter besonderem Schutz. Jegliche Form der Abbildung, auch von Teilen, erfordert die Genehmigung des Künstlers, bei deren Beschaffung wir gerne behilflich sind.